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GLOSSAR UND KURZBIOGRAFIEN

Personen

Bethune (Bethune d'Ydewalle), Jean Baptiste Charles François de, Baron, belg. Architekt, Maler und Entwerfer (1821 Kortrijk - 1894 Marke b. Kortrijk) Aus einer bekannten katholischen Familie stammend bildete sich Bethune nach Jurastudium und Arbeit im Verwaltungsdient autodidaktisch im Zeichnen aus. Entscheiden ist sein Kontakt mit dem ebenfalls katholischen Neogotiker August Welby Pugin und dem Glasmaler John Hardman in England. Nach ausgedehnten Reisen Gründung einer Glasmalereianstalt und 1863 der École de Saint-Luc, in der im vorwiegend protestantischen Belgien Handwerker in christlicher (katholischer) Kunst ausgebildet wurden. Das sehr deutlich konfessionell gebundene künstlerische Engagement grenzt sich deutlich von den rein künstlerisch-historischen Restaurationsideen des Franzosen Viollet-le-Duc ab. Vorbilder werden in der Gotik der jeweiligen Umgebung gesucht, weshalb sich die Kunstwerke auch deutlich von der süddeutschen Neugotik unterscheiden. Zunehmend wendet er sich dann den Kunstidealen der Beuroner Schule zu. Die teilweise auch für die Giesinger Kirche tätigen Werkstattmitarbeiter, die Maler Adrien Hubert Bressers (1835 Tilburg-1898 Bressers) und Jules Chrétien Charles Joseph Henri Helbig (Lüttich/Liège 1821-1906) sowie der Bildhauer Léopold Blanchaert (Melle [Gent] 1832-1913) sowie die Goldschmiede A. Bourdon, Architekten A.v. Assche, A. Verhaegen bildeten eine lose Künstlergemeinschaft, die z.T. auch in der Künstlerkolonie Maaltebrugge bei Gent lebte. Die Werke der Künstlergruppe, die sich von Mosaikkunst (z.B. Kuppel des Aachener Doms) über Glasgemälde, Ausstattung bis hin zu ganzen Kirchengebäuden erstrecken, finden sich außer in Belgien auch im Rheinland und weit darüber hinaus.
Lit.: Artikel zu Bethune von Ulrike Wehling in Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. X, Leipzig 1995, S. 239f., mit weiterer Literatur; Artikel zu Bressers von Tilo Grabach in Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. XIV, Leipzig 1996, S. 146, mit weiterer Literatur. - Zu Blanchaert: C.Engelen/M.Marx
, Beeldhouwkunst in België, I, Bruxelles 2002. – Zu Helbig: Artikel von Uta Römer in Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. LXXI, Leipzig 2011, S. 297.
Allgemein zu den belgischen Künstlern: Cortjaens, Wolfgang / de Maeyer, Jan / Verschaffel, Tom (Hrsg.), Historism and Cultural Identity in the Rhine-Meuse Region. Tensions between Regionalism and Nationalism in the Nineteenth Century / Historismus und kulturelle Identität im Raum Rhein-Maas. Das 19. Jahrhundert im Spannungsfeld von Regionalismus und Nationalismus (KADOC-Artes 10), University Press Leuven 2008.
Einblicke in die Ateliers der belgischen Künstler:
http://de.slideshare.net/liezdeclus/r-vermeiren-bressersblanchaert20101217

Beyrer, Joseph (Lermoos-Obergarten/Tirol 1840- Imst 1924), österr. Bildhauer und Holzschnitzer, nach einer Lehre bei Franz Xaver Renn in Imst und Mitarbeit 1857-62 bei Johann Petz in München betrieb er zunächst in Kaufbeuren, ab 1865 in München eine Werkstatt für Altarbau und Kirchen-Restaurierungen, die in Süddeutschland und darüber hinaus tätig war. 1898 zog sich Beyrer, einer der virtuosesten Tiroler Schnitzer, nach Imst zurück, war aber noch einmal in Klagenfurt und Graz tätig. Neben den Kreuzweg-Stationen im Augsburger Dom und den Werken in der Giesinger Kirche sind weitere Werke u.a. in Bichlbach b. Reutte, Imst, Lermoos und Oberstdorf erwähnenswert. Lit.: Artikel von Hyacinth Holland in: Meyer (Hrsg.), Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. III, Leipzig 1885. - Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. 3, Leipzig 1909, S. 575. - Festgabe des Ver. für Christl. Kunst in München, München 1910, 94; - Amann, G., Das Tiroler Oberland, Salzburg 1978, 75, 106, 234.- Artikel von Dankmar Trier, in: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. X, Leipzig 1995, S. 352f.
Beyrer, Eduard (München, 1866-1934), Sohn von Joseph Beyrer, bei dem er auch lernte. Später Studium an der Akademie bei Wilhelm v. Rümann. Zahlreiche Ausstellungen. Porträts, Grabdenkmäler, Brunnen in unterschiedlichsten Materialien. Stilistische Entwicklung von der Frührenaissance zum Jugendstil und der Wiener Sezession. Lit.: Artikel von Susanna Partsch in: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. X, Leipzig 1995, S. 352, mit weiterer Literatur.
Dollmann, Georg (Georg Carl Heinrich) von, dt. Architekt, (1830 Ansbach - 1895 München). Studium am Polytechnikum und der Akademie in München. Mitarbeit einer Reihe von Bauten Leon von Klenzes (Befreiungshalle, Kelheim; Mausoleum, Baden-Baden; Glyptothek, München). Eisenbahningenieur (erhalten z.B. die Bahnhofsbauten von Feldafing und Possen-hofen). 1872 von König Ludwig II. berufen, für den er die historisierenden Schlossbauten in Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee errichtet, ehe er 1882 in Ungnade fällt und durch Julius Hofmann ersetzt wird. Lit: Artikel von Elke Katharina Wittich in: Allgemeines Künstlerlexikon Bd. XXVIII, Leipzig 2001, S. 346 mit weiterer Literatur.
Ehrengut, Anton (1840-1890) war an allen Bauwerken Ludwigs II. mit Zimmerer-, Schreiner- und Schnitzarbeiten beschäftigt. Beerdigt am alten südlichen Friedhof in München.

Fischer, Carl (Karl), dt. Bildhauer, (1838 Rothehütte/Harz -1891 München). Nach Ausbildung in Modellierstuben von Eisenhütten und einem Bildhauer in Hannover ab 1868 bei Josef Knabl in München. Arbeiten für König Ludwigs Schlösser, Palais und das Karpatenschloß Sinaia); daneben zahlreiche Friedhofs- und Brunnenskulpturen. Lit.: Artikel von Susanna Partsch in Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. XL, Leipzig 2004, S. 314, mit weiterer Literatur.
Frank, Julius, dt. Maler, Zeichner, Lithograph, (1826 - 1908 München). Nach erster Ausbildung beim Vater Studium an der Münchner Kunstakademie bei Johann von Schraudolph. Zahlreiche Altarbilder (z.B. Berbling, Beuerberg, Vierkirchen) und sakrale Fresken. Sechs große Wandgemälde im heutigen Völkerkundemuseum in München (ehem. BNM), 1860-64. Weitere Wandgemälde u.a. im Münchner Rathaus sowie in den Königsschlössern Ludwigs II. Mitbegründer des Vereins für christl. Kunst in München und dessen Leiter bis zu seinem Tod. Lit.: Artikel von Susanne Partsch in: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. XLIV, Leipzig 2005, S. 50 mit weiterer Literatur.
Fuchs, Karl, deutscher Holzbildhauer (1865 Tettnang-1941 München-Aubing). Kam 1886 nach München und studierte bei Syrius Eberle an der Münchner Kunstakademie. Zahlreiche Arbeiten für die Kirche sowie angeblich für den Prinzregenten Luitpold von Bayern. Lit.: Artikel von Susanna Partsch in Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. XLVI, Leipzig 2005, S. 59.
Graßl, Johann Baptist (1830-1896, München). Aus armen Verhältnissen stammend nach einer Steinmetzlehre Mitarbeit bei Steinmetz Simon Geigenberger in Wasserburg, Weiterbildung an der kgl. Baugewerksschule in München. Später u.a. Mitarbeit bei Kreisbauinspektor Leimbach sowie kurzzeitige Mitarbeit in der Regensburger Dombauhütte.
Neben den Arbeiten in Giesing war Graßl war ab 1877 auch als Bauführer und teilweise Entwerfer für Neuschwanstein und Schloss Linderhof unter Dollmann tätig. Dabei gehen auch zahlreiche Detailentwürfe z.B. am Marokkanischen Kiosk auf ihn zurück.
1887 beteiligte er sich auch an einem Wettbewerb zur Gestaltung der Fassade des Mailänder Doms. ()
Hess, August, Historienmaler (München 1834-1893), Schüler und Mitarbeiter seines Vaters M. von Hess, mit dem er bis zu dessen Tod (1863) zusammenarbeitete. Zahlreiche religiöse Gemälde in Kirchen Bayerns. Lit.: Artikel in Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. XVI, Leipzig 1923, S. 575, mit weiterer Literatur.
Hiendlmayr, Sebastian (1819 in Mitterast bei Straubing - 1899 in München). Aus ärmlichen Verhältnissen stammend erlernte er zunächst das Gürtlerhandwerk in Salzburg und München, wurde aber schließlich – u.a. durch zwei Heiraten – ein sehr erfolgreicher Kaufmann (v.a. in der Kaffeebranche). Sein bedeutendes Vermögen wendete er - neben der Arbeit für den Armenpflegschaftsrat und den Waisen-Verein – v.a. für die Ausschmückung der Giesinger Kirche mit Glasgemäldefenstern auf. Außerdem konnte er auch den Großhändler Johan Carnot (+1890) dazu bewegen, die Geldmittel für Hochaltar, Kreuzwegstationen, die zwölf Apostelfiguren, zwei der großen Reliefs sowie die Kanzel zu spenden. Hiendlmayer stiftete außerdem noch ein mit 70 000 Mark dotiertes Prediger-Benefizium und schenkte dem städtischen Waisenhaus 200000 M. Lit.: Artikel von Hyacinth Holland in: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Bd. 4, 1899, S. 99.

Moradelli, Carl, Hofschlosser war an allen Bauten, die im Zusammenhang mit König Ludwig II. entstanden, beteiligt (z.B. Schlösser Neuschwanstein Linderhof, Gärtnerplatztheater und Hl.-Kreuz-Kirche in München-Giesing). Die Firma, deren Gründer Andreas Moradelli 1790 ursprünglich aus Trient nach München kam, existiert heute noch und fertigt heute v.a. Metallteile u.a. für die Automobilindustrie. https://de.wikipedia.org/wiki/Moradelli; vgl. auch: Krauss, Marita, Die königlich bayerischen Hoflieferanten, München 2009, v.a. S. 135-145.
Müller, Joseph Anton, Architekt und Altarbildhauer, (1839 Obergünzburg/Allgäu-1910 München), Schüler (seit 1858) von Sickinger u. Ziebland in München. Seit 1874 Inhaber einer eigenen Werkstätte, die ganze Kirchenausstattungen bis nach Nordamerika lieferte. Außerdem erbaute er z.B. die Rosenkranzkapelle von Schloss Moos bei Lindau und die Pfarrkirche von Fridolfing; Kirchenerweiterungen z.B. in Odelzhausen, Renovierung des Doms von Chur. Lit.: Festgabe d. Ver. f. christl. Kst in München, M. 1910., Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. XXV, Leipzig 1931, S. 239.
Oberkamp (Obercamp), P. Rudolf Frh. von; früher Braun (1825-1905), Jurist und Priester, adoptierter Stiefsohn des kgl. bayer. w. Geh.Rats und Bundestagsgesandten Karl A. Frh. von Oberkamp. Zunächst Jurist, dann Theologiestudium und Arbeit als Kirchenrechtler; Arbeit im Kulturkampf als Rechtsberater der deutschen Katholikenführer. 1883 Aufnahme in den Jesuitenorden, Noviziat in Tyrnau (Slowakei), später in Innsbruck, Kalocsa (Ungarn), Mariaschein (Böhmen) und Wien Spiritual, Beichtvater, Prediger, Kongregationspräses und Exerzitienleiter. Lit.: Artikel von A. Pinsker, in: Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 186, online: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_O/Oberkamp_Rudolf_1825_1905.xml; Deutsche biographische Enzyklopädie, 2. Ausgabe, hrsg. von Rudolf Vierhaus, Bd. 7, München 2007, S. 525.

Perron, Philipp, Bildhauer u. Ornamentschnitzer (1840 Frankenthal-1907 Rottach), war als Schüler von Max v. Widnmann neben den Arbeiten an der Giesinger Kirche maßgeblich an der Ausstattung aller Königsschlösser Ludwigs II. beteiligt. Daneben schuf er u.a. das Denkmal Ludwigs I. in Edenkoben und ein Kriegerdenkmal in Frankenthal. Lit.: Artikel aus Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. XXVI, Leipzig 1932, S. 441 mit weiterer Literatur. – Hojer, Gerhard (Hrsg.), König Ludwig II.-Museum Herrenchiemsee, München 1986.

Schulze, August war als kgl. Bayerischer Hofzimmermaler an nahezu allen vom Münchner Hof beauftragten Bauten beteiligt, so z.B. an den Nibelungensälen der Münchner Residenz, bei Baumaßnahmen in der Michaels- und der Theatinerkirche in München sowie den Königsschlössern Ludwigs II. in Neuschwanstein und Linderhof; daneben ist er auch bei einer Renovierung der St. Georgs-Kirche in München-Bogenhausen nachweisbar.

Heilige und biblische Gestalten
- Aaron war der ältere Bruder des Moses und wurde von diesem als 1. Hohepriester eingesetzt; von den durch die Vertreter der 12 Stämme Israels auf der Bundeslade abgelegten Stäben trieb nur der Stab Aarons Sprossen, weshalb er als Priester bestätigt wurde (daher auch die botanische Bezeichnung „Aronstab“). Dargestellt wird häufig die Szene seiner Auflehnung gegen Moses und der von ihm initiierte Tanz um das „Goldene Kalb“.
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Abraham, der aus dem babylonischen Zweistromland gestammt haben soll und als Stammvater der Juden und Christen gilt, soll um ca. 2000 v. Chr. Das gelobte Land Kanaan, das heutige Palästina, wir durch ihn zum Stammland des jüdischen Volkes. In einer der am häufigsten dargestellten Szenen aus der Legende Abrahams wird gezeigt, wie Gott von Abraham die Opferung seines Sohnes Isaaks von ihm verlangt, um seine Gehorsamkeit auf die Probe zu stellen; erst in letzter Sekunde hindert ihn ein Engel an der tatsächlichen Ausführung des Opfers.
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Agnes (Anežka) von Böhmen, hl. (wohl 1211-1282). Die Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl wurde nach zahlreichen gescheiterten dynastischen Heiratsplänen Gründerin eines Spitals und des Klarissenklosters in Prag, dem sie auch als Äbtissin vorstand. Sie wurde 1874 von Papst Pius IX. heiliggesprochen.
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Albertus Magnus (Albert von Lauingen), hl. (um 1200-1280), Dominikaner, war einer der bedeutendsten Theologen aristotelischer Prägung im deutschen Mittelalter, vorübergehend Fürstbischof von Regensburg und Gelehrter an mehreren Universitäten sowie Kreuzzugsprediger. Papst Pius IX. förderte die Verehrung des Heiligen – besonders in Köln – mehrfach.
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Alfons Maria de Liguori, hl. (1696-1787). Der aus Süditalien stammende Jurist, Moraltheologe, Bischof und Gründer des Redemptoristenordens wurde unter Papst Pius IX. 1871 zum „doctor ecclesiae“ (Kirchenlehrer) erhoben.
- Barbara von Nikomedien, (+ im 3. Jhdt. nach Christus), frühchristliche Märtyrerin, die auch zu den 14 Nothelfern gezählt wird.
- Benedikt (Benoît) Joseph Labre, hl. (1748-1783), französischer Pilger, der in mehreren Orden vergeblich sein Seelenheil gesucht hatte, aber schließlich als völlig verarmter Wallfahrer die wichtigsten christlichen Stätten in Europa besuchte und schließlich in Rom auf den Stufen der Kirche Madonna die Monti starb; in Rom stand der Mystiker bereits damals im Ruf der Heiligkeit. Papst Pius IX. sprach ihn 1860 selig (1881 Heiligsprechung).

- Benno, hl. (um 1010- ca. 1106), Bischof von Meißen, der als Heiliger verehrt wird. Seine Reliquien kamen 1576 durch Herzog Albrecht V. von Bayern, der ihn auch zum Landespatron erklärte, nach München. Seit 1580 befinden sich seine Gebeine in der Münchner Frauenkirche.
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Bonifatius, Hl. (eigtl. Wynfreth [Winfried], ca. 675-754/755). Der aus Wessex in Südwestengland stammende Heilige war der größte Missionar im damals noch vorwiegend heidnischen Frankenreich. Als Missionsbischof schickt ihn der Papst nach Deutschland, er wird Bischof von Mainz und von Utrecht und gründet mehrere Klöster. Wahrscheinlich 754 wurde er in Dokkum in Friesland von Heiden erschlagen. Papst Pius IX. genehmigte 1855 die Verehrung Bonifatius‘, der im 19. Jahrhundert zum Apostel Deutschlands stilisiert wurde.
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Daniel, um 605-562 v. Chr., der vierte der großen alttestamentarischen Propheten, der als Knabe in die babylonische Gefangenschaft gerät und am Hofe Nebukadnezars zum einflussreichen Traumdeuter wird. Häufig dargestellt wird die Szene Daniels in der Löwengrube, aus der er unbeschadet errettet wird.
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David, alttestamentarischer erster und bedeutendster König über Juda und Israel (ca. um 1000 v. Chr.)
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Emmeram, hl. (geb. in Poitiers, + nach Martyrium 652 in Kleinhelfendorf), Bischof von Poitiers und Wandermönch, der in Kleinhelfendorf nach der Legende wegen einer unschuldig auf sich genommenen Tat durch den Sohn des Bayernherzog Theodo zu Tode gemartert wurde. Er ist der Bistumspatron von Regensburg wo auch seine Gebeine in St. Emmeram beigesetzt sind.
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Esther wird im Alten Testament als zweite Gemahlin des Königs Ahasver (Artaxerxes, Xerxes) geschildert, die eine von Haman, einem Ratgeber des Königs eingefädelte Intrige Esthers Onkel Mardochai und gegen das jüdische Volk aufklären kann und deshalb als Retterin gefeiert wird. Auch sie gilt durch ihre Fürbitte für das auserwählte Volk als Vorläuferin Mariens.
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Ezechiel (Hesekiel), um 587-574 v. Chr., einer der vier großen alttestamentarischen Propheten, der die Zerstörung Jerusalems, die Versklavung der Juden, die Vernichtung der Feinde Israels und den Wiederaufbau Jerusalems weissagte; berühmt ist seine Vision des Feuer- und Lichtwagens Gottes.
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Florian, hl. (+ 304 in Lauriacum/Lorch bei Enns in Oberösterreich), starb seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben den Märtyrertod und gilt als Patron gegen Feuergefahren.
- Franz von Sales, Hl. (1567-1622), aus savoyardischem Adel stammend, wurde er Fürstbischof von Genf (mit Sitz in Annecy) und – zusammen mit Johanna Franziska von Chantal – Gründer des Ordens der „Heimsuchung Mariens“, der Salesianerinnen. Am 19. Juli 1877 erklärte ihn Papst
Pius IX. zum Kirchenlehrer.
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Franz Xaver (Francisco des Javiér), hl. (1506-1552), einer der Mitbegründer des Jesuitenordens und bedeutender Missionar im asiatischen Raum, der in China starb und in Goa beigesetzt ist.
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Georg, hl. (+ 303), frühchristlicher Märtyrer und einer der 14 Nothelfer.
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Isaak, Sohn Abrahams und der mittlere der Erzväter Israels.
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Isidor (von Madrid), hl. (um 1070-1130). Der fromme und wohltätige Landmann, von dem auch Wunder überliefert wurde, gilt seit seiner Heiligsprechung 1628 auch hierzulande als Patron der Bauern.
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Jakob, Enkel Abrahams und Sohn Isaaks, einer der Erzväter Israels.
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Jeremias, um 626-585 v. Chr., der zweite der vier großen Propheten, der die Vernichtung Jerusalems und des Tempels durch den babylonischen König Nebukadnezar vorhersagte und die Juden zur Umkehr zu Jahwe veranlassen wollte. Häufig dargestellt sind die Klagen Jeremias‘ über die Zerstörung Jerusalems.
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Jesaias (Jesaja, Isai), um 715-701 v. Chr. nachweisbar: der erste der vier großen alttestamentarischen Propheten, der u.a. die Geburt Jesu vorhersagte. U.a. warnte er vor der Vernichtung Israels durch die Assyrer; dargestellt wird oft die wunderbare Rettung Jerusalems vor dem assyrischen Heer sowie den von sechsflügeligen Seraphim umgegebenen Propheten, von dem durch eine an den Mund gehaltene glühende Kohle alle schlechten Taten genommen werden.
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Johannes Berchmans, hl. (1599-1621). Der aus Brabant stammende Jesuit starb mit nur 22 Jahren noch während seines Studiums am Collegium Romanum. Er gilt als Schutzheiliger der studierenden Jugend und wird außerdem zusammen mit Aloysius von Gonzaga SJ und Stanislaus Kostka SJ als Patron der Jugend allgemein verehrt. Er wurde von Papst Pius IX. 1856 seliggesprochen (1888 Heiligsprechung).
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Johannes Mart., d.i. Johannes Sarkander, hl. (1576-1620). Der aus Schlesien stammende Priester wurde am Beginn des 30-jährigen Kriegs vom evangelischen Adel in Mähren verdächtigt, das katholische polnische Heer während einer Wallfahrt nach Tschenstochau nach Mähren gerufen zu haben, und daraufhin in Olmütz/Olomouc der Folter unterzogen, an deren Folgen er starb (1860 durch Papst Pius IX. selig-, 1995 durch Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen).
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Johannes der Täufer, Hl., war ein jüdischer Bußprediger, der als asketischer Einzelgänger vor 30 n.Chr. in Palästina auftrat und Jesus im Joran taufte. Bekannt ist seine durch Salome initiierte Hinrichtung durch Herodes Antipas noch vor dem Tode Jesu.
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Joseph Mart. Mit dem lt. Inschrift auf dem linken Außenflügel des Marienaltars genannten Heiligen ist offenbar der Hl. Josaphat Kuncewycz von Polock (1580 in der Ukraine -1623 in Witebsk/Weißrussland) gemeint (vgl. auch Vertrag des Altarstifters Frhr. von Oberkamp mit den belgischen Künstlern vom 6.12.1884), der von der orthodoxen Kirche zur mit der katholischen Kirche unierten Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche übertrat, Basilianer-Mönch, dann Bischof von Witebsk und schließlich Erzbischof von Polock (heute Polazk/Weißrussland) wurde. Er setzte sich für die Einheit der unter dem Papsttum vereinigten Bekenntnisse ein und wurde von fanatischen Orthodoxen erschlagen. Papst Pius IX. sprach ihn 1867 als „Märtyrer der Einheit“ heilig.
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Joseph, Hl. Der Ehemann Marias, ein Zimmermann, der seine Frau trotz des nicht von ihm, sondern vom Heiligen Geist stammenden Kindes Jesus nicht verließ, galt v.a. seit dem 19. Jahrhundert als „Nährvater“ und damit als Idealbild des Familienvaters.
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Josua (Jehoschua), Begleiter und Feldherr des Moses, als dessen Nachfolger er das verheißene Land Kanaan eroberte. Die Darstellung, auf der er zusammen mit Kaleb die riesige Weintraube trägt, spielt auf die Fruchtbarkeit des Landes Kanaan an.
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Judith, alttestamentarische Frauengestalt. Judith gab vor, dem Feldherrn König Nebukadnezars, Holofernes, der die Stadt Bethulia belagerte, wichtige Ratschläge geben zu können. Holofernes, der von der schönen Witwe angetan war, lud sie zu einem Gelage; daraufhin schlug Judith dem betrunken auf seinem Bett liegenden Feldherrn den Kopf ab. Die führerlosen Assyrer ergriffen anschließend die Flucht, wodurch Bethulia gerettet wurde. Judith gilt deshalb als typologische Vorläuferin Mariens, die den Teufel besiegte.
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Kain und Abel sind nach dem Alten Testament die beiden ältesten Söhne Adams und Evas. Der Ackerbauer Kain erschlug nach der Erzählung in Gen 4,1–24 seinen jüngeren Bruder, den Hirten Abel, weil Gott dessen Opfer seinem eigenen vorzog.
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Katharina von Alexandrien, (+ im frühen 4. Jhdt. nach Christus), frühchristliche Märtyrerin, die auch zu den 14 Nothelfern gezählt wird.
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Korbinian, hl. (670/680 Arpajon südl. von Paris – 724/730 Freising), Missionar und erster Bischof von Freising, Bistumspatron.
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Märtyrer von Gorkum. 1572 wurden 19 Geistliche (darunter Franziskaner, ein Dominikaner und ein Augustiner) von reformierten Calvinisten („Geusen“) im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen um die ehem. Spanischen Niederlande in dem niederländischen Städtchen Gorkum gefoltert und ermordet. Sie wurden 1867 von Papst Pius IX. heiliggesprochen.
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Märtyrer von Nagasaki. Die 26 franziskanischen und drei japanischen Jesuitenmissionare Paul Miki, Iacobus Diego Kisai und Johannes Soan de Goto, die anfangs erfolgreich in Japan tätig waren, wurden - wegen der Verquickung religiöser Belange und der spanischen Kolonialinteressen - 1597 auf Befehl des Feldherrn Hideyoshi Toyotomi in Nagasaki gekreuzigt. Papst Pius IX. sprach die Märtyrer 1862 heilig.
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Margareta Maria de Alacoque, hl. (1647-1690), Salesianerin aus Burgund, die 1675 in Paray-le-Monial in einer Vision das „von Liebe entflammte Herz Jesu“ sah. Die besonders von Jesuiten geförderte Herz-Jesu-Verehrung setzte sich nur zögerlich durch, allerdings wurden an vielen Orten Herz-Jesu-Bruderschaften gegründet. 1856 wurde das Herz-Jesu-Fest von Papst Pius IX. eingeführt und 1864 Maria de Alacoque seliggesprochen (Heiligsprechung 1920).
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Melchisedech, alttestamentarischer Priesterkönig von „Salem“, das häufig mit Jerusalem gleichgesetzt wurde. Der Überlieferung nach vollzog er als erster überhaupt in der Bibel erwähnter Priester das Opfer nicht mehr mit Tieren, sondern mit Brot und Wein, weshalb er als typologischer Vorläufer Jesu Christi gilt.
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Michael, hl., einer der Erzengel und Bezwinger des Teufels.
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Moses ist eine der zentralen Gestalten des Alten Testaments, die u.a. das Volk Israel auf einer vierzigjährigen Wanderung aus der ägyptischen Gefangenschaft in das gelobte Land Kanaa führte. Er empfing auf dem Berg Sinai von Gott die Gesetzestafeln mit den zehn Geboten und gilt auch wegen der auf ihn zurückgehenden kultischen Handlungen, die im Judentum und im Christentum ihren Niederschlag gefunden haben, als wichtige religiöse Identifikationsfigur.
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Monika, hl. (um 332 im heutigen Algerien, + 387? in Ostia), Mutter des hl. Augustinus, um dessen Bekehrung zum christlichen Glauben sie sich verdient machte.
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Notburga von Rattenberg, hl. (um 1265-1313). Die Verehrung der Volksheiligen und Patronin der Dienstmägde, die wegen zahlreicher Wunder und ihrer Sorge um die Bedürftigen v.a. Verehrung im Alpenraum genießt, wurde durch Papst Pius IX. 1862 bestätigt.
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Petrus de Arbúes, hl. (1441-1485). Der aus Zaragoza stammende Petrus war Augustiner und wurde zum Inquisitor von Aragonien ernannt. In dieser Eigenschaft wurde er aufgrund einer Intrige von nur zum Schein zum Katholizismus konvertierten Juden und von Adeligen, die gegen die vom König bestimmte Inquisition aufbegehrten, ermordet. Petrus wurde am 29. Juni 1867 durch Papst Pius IX. heiliggesprochen.
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Petrus Canisius, hl. (1521-1597), niederländischer Jesuit und wichtiger Streiter innerhalb der Gegenreformation, verfasste u.a. den ersten Katechismus und gründete das Jesuitenkolleg in Fribourg in der Westschweiz (Seligsprechung 1864 durch Papst Pius IX., Heiligsprechung 1925 durch Papst Pius XI.).
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Petrus Claver, hl. (1580-1654). Der aus Katalonien stammende Jesuit und heutige Nationalheilige Kolumbiens war v.a. in Cartagena/Kolumbien als Seelsorger für die dort ankommenden und verkauften afrikanischen Sklaven tätig (1851 von Papst Pius IX. selig-, 1888 heiliggesprochen).
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Petrus Faber, hl. (1506-1546), ein aus Frankreich stammender Mitbegründer des Jesuitenordens, war u.a. mit seiner Beobachtung des unmoralischen Verhaltens des Klerus in Deutschland entscheidend für die Ausrichtung des Jesuitenordens, der die Bekämpfung des Protestantismus v.a. mit inneren Reformen des Katholizismus zu verwirklich versuchte. Seine Profess legte Petrus Faber in Regensburg ab und gründete 1544 zusammen mit Petrus Canisius in Köln die erste deutsche Jesuitenniederlassung (Seligsprechung 1872 durch Papst Pius IX., Heiligsprechung 2013 durch Papst Franziskus).
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Rupert, hl. (geb. um 650 in Worms, + ebda. um 718), Bischof von Worms und erster Bischof von Salzburg, Abt von St. Peter und Gründer von Stift Nonnberg in Salzburg, Salzburger Bistumspatron.
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Sebastian, hl. (* in Mailand, + um 288 in Rom), römischer Soldat und Märtyrer, der unter Kaiser Diokletian wegen seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben mit Pfeilen erschossen wurde.
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Urban I., hl. Papst (+ um 230 n. Chr.), Märtyrer; häufig verwechselt mit Bischof Urban von Langres und Autun (+ um 375), der als Patron der Winzer gilt.
- Vier Evangelisten:
Johannes (Attribut Adler), Markus (Attr. Löwe), Lukas (Attr. Stier) und Matthäus (Attr. Engel), Verfasser der vier Evangelien des neuen Testaments, in denen v.a. das Leben und Wirken Jesu geschildert wird.
- Vier lateinische Kirchenväter: hl. A
ugustinus, Bischof von Hippo (354-430), hl. Ambrosius, Bischof von Mailand (340-397), hl. Hieronymus, Kardinal (340-420) und hl. Gregor I., Papst (540-604). Sie waren entscheidend für die Entwicklung des Christentums in den ersten Jahrhunderten der Entwicklung und standen im Rufe heiligmäßigen Lebenswandels.
-
Wendelin, hl. (um 555 wohl in Irland, + 617? in Tholey im Saarland), Missionar und Gründer der Abtei Tholey, Patron der Hirten und Schäfer.

Technische und liturgische Begriffe
- Stipes (lat. Pfahl): Unterbau des eigentlichen Altartisches (mensa)
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Predella: Auf dem Altartisch („Mensa“) stehende Sockelzone des eigentlichen Altaraufsatzes „Retabel“), vor der sich auch in der Regel der Tabernakel befindet.
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Fiale: gotische Zierform, schlanke und spitze, turmartige Pyramide, die oft mit kleineren Ornamenten („Krabben) besetzt ist und häufig in der Bekrönung von spätgotischen Altären („Gesprenge“) zu finden ist; meistens durch eine sog. Kreuzblume bekrönt
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Maßwerk: geometrisch-ornamentale Unterteilung z.B. von Fenster-, Wand- und Brüstungsflächen der gotischen Architektur, die sich ursprünglich aus den notwendigen Fenstersprossen entwickelt hat, sich aber später als Zierform unterschiedlichster Art verselbständigte.
-
Dreikonchenanlage: Choranlage über annähernd kleeblattförmigem Grundriss


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